Berichte und Lob über meine Lesungen

Wenn man in der Öffentlichkeit liest, muss man immer damit rechnen, dass jemand eine Kritik äußert.  Ich werde hier wenn möglich Zeitungsberichte, aber auch Kritiken veröffentlichen, die ich über Facebook erhalte.
Denn ich sehe Kritik, als Verbesserungsvorschläge an und nicht als persönlichen Angriff.



Ich kann seine Lesung nur empfehlen.
Vor ein paar Jahren hatte ich die Chance ihn im *Roten Pavillon* des @Förderverein für Menschen im Krankenhaus Elmshorn e. V.  zu erleben. 
Sehr berührend und lebendig schildert er, wie seine Erlebnisse und Erfahrungen  ihn zur Sterbebegleitung führten.
Sein Publikum nimmt er dabei auf sehr lebendige Weise mit.
Ich habe ihn als äußerst lebensbejahenden Menschen wahrgenommen.
Wer hier erwartet, dass es  tieftraurig zugeht, wird eines besseren belehrt.
*Ingo Fischer* vermag dieses schwere Thema auf so tief berührende Weise darzustellen, dass seine Worte einem unweigerlich ein Lächeln zaubern und man etwas wie tiefe Dankbarkeit und gar so etwas wie tiefes Glück empfindet.

Mein Porträt in der Altenpflegezeitschrift:


Der Sterbebeschreiber

> Sein Vater, daran hat er keinen Zweifel, wäre stolz gewesen. Stolz auf seinen Sohn, den er erst auf dem Sterbebett zu lieben und zu respektieren gelernt hat. „Dann erst“, sagt Ingo Fischer, „habe ich von ihm die Anerkennung bekommen, die ich mir immer gewünscht hatte.“ Aber dass es für einen Mann keineswegs ehrenrührig ist, sein Geld als Altenpfleger statt als Handwerker zu verdienen – das hat der todkranke Mann, umsorgt auf einer Palliativstation und gezeichnet vom Lungenkrebs, erst auf den letzten Metern seines Lebensweges zu akzeptieren vermocht. 
Apropos „Lebenswege“ – der Titel des Buches, das Ingo Fischer vor ein paar Monaten im Selbstverlag veröffentlicht hat, ist Programm. Der examinierte Altenpfleger aus dem nordrhein-westfälischen Dinslaken hat im Laufe der Jahre sehr viele Menschen sterben sehen – die Situationen, die ihm in diesem Zusammenhang besonders in Erinnerung geblieben sind, hat er nun aufgeschrieben. „Viele Menschen denken, dass es dabei keine großen Unterschiede gibt – der Mensch schließt halt die Augen und stirbt“, sagt der 47-Jährige, der ursprünglich beim Arbeitsamt in Wesel Verwaltungsfachangestellter gelernt, aber erst später in der Altenpflege sein berufliches Glück gefunden hat, „aber so einfach ist das Sterben nicht...“
Seit 1995, damals begann er am katholischen Fachseminar für Altenpflege in Duisburg-Laar seine Ausbildung, arbeitet Ingo Fischer in seinem Traumberuf. Kennengelernt hat er seither so gut wie alle Facetten des Berufs: Pflegeheim, Demenz-WG, Heimbeatmung, seit einigen Jahren nun den ambulanten Sektor. Was noch fehlt? Hospiz. In einem solchen möchte er eines Tages arbeiten, gesteht er. „Dort haben die Mitarbeiter noch Zeit“, sagt der Mann vom Niederrhein, „mit ihrer Aufgabe, die Menschen am Ende ihres Lebens würdevoll und fürsorglich zu begleiten, kann ich mich voll identifizieren.“ Vielleicht, weil seine erste berufliche Erfahrung mit Sterben und Tod so ganz anders war: „Ein Mann starb – und ich, der ich gerade meine Ausbildung begonnen hatte, war total überfordert.“ Was ihn seinerzeit aber noch mehr erschreckte, war die Atmosphäre drumherum: „Nicht ein Mensch nahm seine Hand, redete mit ihm oder las ihm ein Gebet vor. Das Zimmer war voller Menschen, aber er war ganz allein.“
Von diesem Moment an ließ den jungen Altenpfleger das Thema Sterbebegleitung nicht mehr los. Ingo Fischer beobachtete über die Jahre, wie sich sterbende Menschen und Pflegekräfte angesichts des nahen Todes verhielten. Nahm die unterschiedlichsten Gefühle wahr zwischen Angst und Verzweiflung, Liebe und Frieden. Und schrieb auf, was ihm bemerkenswert, nachahmenswert, erzählenswert erschien. 24 Geschichten sind letztendlich zusammengekommen. Anrührende Geschichten und erschütternde Geschichten. Geschichten aus dem Krankenhaus und Geschichten aus dem Pflegeheim. Geschichten voller Trauer und Geschichten voller Dankbarkeit.
Und private Geschichten, nicht zu vergessen. Ingo Fischer nämlich ist nicht nur Pflegeprofi. Sondern auch Sohn, Bruder, Kumpel, Kollege. Den Tod von Geschwistern, Freunden, Mitarbeitern und den seines Vaters hat er hautnah miterlebt. Auch diese Geschichten hat er aufgeschrieben, auch diese Geschichten liest er vor. In Altenpflegeschulen, Kirchengemeinden, Buchhandlungen. Oder auf einer Lesereise, die ihn im Frühjahr quer durch Schleswig-Holstein führen wird.
Eine Geschichte allerdings fehlt in dem Buch – die vom Tod seiner Mutter. „Das Buch war fertig, ich wollte es ihr zu Weihnachten schenken“, sagt Ingo Fischer, „am 23. Dezember ist sie im Schwarzwald-Urlaub einfach umgefallen. Als ich vor Ort war, ist sie gestorben.“ Seine Mutter, daran hat er keinen Zweifel, wäre stolz gewesen...
Text: Holger Jenrich


erschienen in der Juliausgabe 2017  der Altenpflegezeitschrift 

Artikel in Rheinischen Post vom 23.03. 2017:

Dinslaken  Der Altenpfleger Ingo Fischer widmet sich in seinem Buch "Lebenswege" dem Thema Sterbebegleitung. Er erzählt besondere und teilweise sehr persönliche Geschichten von Menschen, die er an ihr Lebensende begleitet hat.

Für gewöhnlich ist der 46-jährige Ingo Fischer ein lebenslustiger Mensch, der gerne lacht und sich auch nicht täglich mit dem Tod und dem Sterben auseinandersetzt. "Es ist aber ein Thema, dass früher oder später uns alle betrifft", sagt der examinierte Altenpfleger. Seit 22 Jahren arbeitet er in seinem Beruf und hat dabei einige Erfahrungen gesammelt. Prägend war für ihn sein erstes Mal bei einer Sterbebegleitung, damals noch als Auszubildender. "Da ging wirklich einiges schief und ich habe mir vorgenommen, dass ich so etwas nicht noch mal erleben möchte. Ich wollte, dass meine Patienten eine vernünftige Begleitung haben", sagt der 46-Jährige.

Eine Routine gibt es für ihn bei solchen Fällen auch nach zwei Jahrzehnten noch nicht. "Das ist jedes Mal etwas anderes", sagt er. Das Wichtigste für ihn ist es, den Menschen zuzuhören, auf ihre Bedürfnisse einzugehen. "Bei der Sterbebegleitung hat der Patient die Regie und nicht der Pfleger", sagt er. Und er erzählt von den besonderen Fällen, die er erlebt hat, von markanten Vorkommnissen. Auch Geschichten, die ihn persönlich betroffen haben. Der Tod seines Bruders spielt ebenso eine Rolle, wie die letzten Wochen im Leben seines Vaters. Letzteres war für ihn eine besonders schwierige Situation. "Man schaut da natürlich immer mit der professionellen Sicht des Altenpflegers, aber gleichzeitig auch mit der Sicht des Sohnes", erzählt Ingo Fischer.

Aber auch schöne Geschichten finden sich in seinem Buch wieder. Geschichten von Menschen, die Angehörige nach Jahren wiedersehen, Streitigkeiten beilegen und sich versöhnen. Und es gibt auch ganz positive Geschichten. "Als ich noch im Heim gearbeitet habe, hatte ich eine Patientin, die zum Sterben ins Heim gekommen war. Man hatte ihr gesagt, sie hätte nur noch drei Monate zu leben. Als ich vier Jahre später aufhörte, in dem Heim zu arbeiten, war sie immer noch da", erzählt der Altenpfleger.

Erstmal sammelte er die Geschichte nur für sich selbst. "Teilweise war das Schreiben auch eine Form, das Erlebte zu verarbeiten", sagt er. Mit der Zeit wurde die Sammlung mit den Erzählungen immer umfangreicher und schließlich wurde er auch dazu ermutigt, diese in Buchform zu publizieren. "Es gibt nicht viele Bücher zu diesem Thema. Und es gibt viele Kollegen, die sich damit identifizieren können aber auch Angehörige, für die das interessant ist", erzählt Ingo Fischer. Zudem weiß er auch, dass es viele erfahrene Pflegekräfte gibt, die mit dem Thema Sterbebegleitung überfordert sind. Mit den Geschichten aus dem Alltag, möchte er aber auch erreichen, dass die Pflege an sich ein etwas positiveres Bild bekommt. "Man sieht häufig nur die Skandalgeschichten, in denen Menschen im Heim geschlagen werden. Das sind Verbrechen. Aber das ist auch längst nicht der Alltag in der Pflege", erklärt der Autor. Er wirbt auch dafür, dass alle Beteiligten in der entsprechenden Situation zusammenarbeiten, von den Angehörigen über Pfleger bis hin zu Ärzten oder Hospizen. "Da hat sich in den vergangenen Jahren zum Glück sehr viel Positives getan", sagt er.

Mit seinem Buch hat er auch schon einige Lesungen absolviert, bisher in Pflegeschulen vor Berufsanfängern. "Die haben es positiv aufgenommen, dass mal jemand etwas aus der Praxis erzählt", berichtet Ingo Fischer. Natürlich gibt er auch einige Tipps, wie man in gewissen Situationen reagieren kann. Denn gerade in Trauer befindliche Angehörige, sind nicht immer leicht im Umgang. Für sich selbst hat er aus seinen Geschichten ebenfalls eine Erkenntnis mitgenommen. "Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt, bewusster zu leben", sagt der 46-Jährige.

Artikel aus der NRZ vom 07.10. 2017:


Das Gastspiel in der Buchhandlung Lesezeit ist für Autor Ingo Fischer in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. „Das ist erst meine zweite öffentliche Lesung. Bisher habe ich nur vor Krankenpflegerschülern gelesen und die mussten anwesend sein“, erklärt der Autor. „Ich bin nämlich hier in Voerde aufgewachsen. Von daher ist es schön, hier lesen zu dürfen.“ Der gelernte Altenpfleger hat in seinem Buch „Lebenswege“ wahre Geschichten aus seiner Tätigkeit und seinem Leben gesammelt. Vor allem solche, die davon handeln, wie er Menschen bei ihrem Sterben begleitete.

Das Gastspiel in der Buchhandlung Lesezeit ist für Autor Ingo Fischer in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. „Das ist erst meine zweite öffentliche Lesung. Bisher habe ich nur vor Krankenpflegerschülern gelesen und die mussten anwesend sein“, erklärt der Autor. „Ich bin nämlich hier in Voerde aufgewachsen. Von daher ist es schön, hier lesen zu dürfen.“ Der gelernte Altenpfleger hat in seinem Buch „Lebenswege“ wahre Geschichten aus seiner Tätigkeit und seinem Leben gesammelt. Vor allem solche, die davon handeln, wie er Menschen bei ihrem Sterben begleitete.

Und in Voerde beginnt auch die erste Geschichte, die er aus seinem Buch vorliest. Es ist eine Geschichte über den Tod seines Bruders. „Ingo. Der Jörg ist tot“, bekam er vom Schwiegervater seines Bruders am Telefon zu hören. Er selbst war damals gerade 18, sein Bruder war erst 29 Jahre alt. Eindringlich schildert Ingo Fischer, was nach dieser Nachricht in ihm vorging. „Ich konnte bisher das Grab meines Bruders noch nicht besuchen“, erklärt er nach dem Abschluss der emotionalen Schilderung.

Ein weiteres eindringliches Erlebnis erzählt Fischer in der nächsten Geschichte. Er war gerade noch als Schüler in seiner Ausbildung, als er zum ersten Mal mit dem Tod eines Patienten konfrontiert wurde. Ein 70-jähriger Diabetiker, der eigentlich operiert werden sollte, aber im Krankenhaus verstarb. „Sein Zimmer war voller Menschen, aber er war ganz alleine“, berichtet Ingo Fischer. „Ich habe mich damals geschämt, dass ich nichts getan habe.“ Ab da stand sein Entschluss fest, Menschen beim Sterben nicht alleine zu lassen. Ein Entschluss, den er danach in die Tat umsetzte.

Ingo Fischer erzählt. Von einer Patientin, die friedlich einschlief, während er ihr die Hand hielt. Von einer anderen, die sich nach einer Krebserkrankung und der Prognose, sie habe nur noch einige Monate zu leben, wieder ins Leben zurückkämpfte. Es sind manchmal traurige Geschichten, aber auch solche, die Hoffnung machen. Dazwischen übt Ingo Fischer auch etwas Kritik. Daran, dass man sich oft zu wenig mit dem Sterben beschäftige und es kaum Hospizplätze gebe. Aber er redet auch über seine eigene Einstellung zum Leben. „Man sollte jeden Tag, den man hat, genießen. Und man sollte auch nichts auf die lange Bank schieben“, sagt Ingo Fischer. Schlussfolgerungen, die er aus seinen Erfahrungen gezogen hat.

Mit seinem Publikum, in dem an diesem Abend auch viele Pflegekräfte sitzen, diskutiert Ingo Fischer über deren Erlebnisse und Erfahrungen, über Schmerztherapie und das selbstbestimmte Sterben. Gerade beim letzteren Thema wird es auch ein wenig kontrovers. Am Ende der Lesung gibt es aber erstmal Applaus für den Autor und die Erfahrungen, die er mit seinem Publikum geteilt hat. Danach unterhält sich Ingo Fischer mit einigen der Besucher noch über ihre Erfahrungen.